Ganz gleich welche Größe die Ordensgemeinschaft
hat, die Grundlage des benediktinischen Lebens bleibt
die selbe. Im Tagesablauf wechseln sich Gebet und Schriftenlesung, die Feier
der Liturgie und das Arbeiten in meditativer Stille bei gewöhnlichen
Aufgaben ab. Da die Nonnen mit ihren Händen arbeiten, ist ihr Geist
frei, um über das Wort Gottes nachzusinnen, um über die täglichen
Vorkommnisse in der Welt nachzudenken und um für die Nöte der
Menschheit zu beten. Der große Garten unterstützt die Nonnen in
einer anderen Form des Gebetes, der der einfachen Betrachtung. Die Benediktiner
wurden gelehrt, die Schöpfung als die gute Gabe zu sehen, die der Menschheit
anvertraut wurde, um sie zu ehren und zu erhalten. Die Welt ist sakramental,
von Gott berührt, und kann uns fähig machen, IHN uns zu zeigen.
Diese Ehrfurcht breitet sich aus durch das Werk menschlicher Hände:
Tatsächlich hat der heilige Benedikt in seiner Regel angegeben, dass
der Ordensangehörige es so sehen soll: Alle Geräte und den
ganzen Besitz des Klosters betrachte er als heiliges Altargerät.
(RB 31).
Alle Fremden die kommen, sollen aufgenommen
werden wie Christus. (RB 53). Gäste werden angezogen durch die
herzliche Freundlichkeit der Nonnen, die sie treffen, und das fast greifbare
Gefühl von Ruhe und Frieden. Die Teilnahme an der Liturgie kann für
die verschiedengläubigen Gruppen, die kommen, eine tief gehende Gnade
sein. Die Frucht meditativen Lesens oder lectio divina bedeutet ein
ständiges Bewusstsein von Gottes Gegenwart in allen Dingen, und diese
Beziehung mit Gott ist das Herz aller christlichen Bestrebungen. Stille und
Abgeschiedenheit, Leben in der Gemeinschaft, das alles fördert das
individuelle Wachstum derer, die für einen klösterlichen Lebensweg
berufen sind.
Die tägliche Eucharistie nährt und erhält
jeden Aspekt des Ordenslebens der Nonnen, und das Gefühl der Verbundenheit
wird verstärkt durch gemeinsame Arbeit, Erholung und Studium.
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Der ganze liturgische Kreislauf von Gebet, der jährliche
Kreislauf von Frühling, Sommer, Herbst und Winter, das alles nährt
das Gebetsleben des Einzelnen und erhält alle betenden Christen in einer
tiefen geistigen Verbundenheit. Beides, Einzelne und die Gemeinschaft, sind
Grundlage für alle Formen ausgeglichenen Lebens, und das klösterliche
Leben bietet das. So freuen sich Gäste auch, hier wieder zu sich selbst
zu finden. |
Unser heiliger Vater
St
Benedikt |
Das Zeugnis von christlichem, klösterlichem Leben ist das des Glaubens,
Glaube an den Gott, der die Welt erschaffen und erlöst hat, und der
alle zur Fülle des Lebens beruft. Benediktinernonnen haben die Berufung,
Christus auf einem Lebensweg zu folgen, der in der Kirche mehr als
fünfzehnhundert Jahre bestanden hat. Dies kann nicht als einfacher Lebensweg
bezeichnet werden, aber für die, die dazu berufen sind, ist es der Weg,
um Gott zu lieben und ihre Mitmenschen.
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